Anne Wolff • 23. April 2023

Warnsignal oder Statussymbol?!
ChronischeR Stress bei Führungskräften

Schädlichen Stress im Leadership & deiner Führung erkennen

Stress ist aus unserer modernen Welt nicht wegzudenken. Dennoch ist es keineswegs normal und du solltest dich als Unternehmerin, Führungskraft oder Teamlead nicht einfach damit zufrieden geben, dass es eben so ist. Wenn du dein Unternehmen und Team gesund führen willst, beginnt Stressprävention vor allem bei dir und deiner Selbstführung und Self-Leadership- Kompetenz.


Die Anzeichen für schädlichen und chronischen Stress sind Warnsignale unseres Köpers. Und sie sind so zahlreich, verschieden und individuell wie wir Menschen. Entweder kennen wir Stress- Symptome nicht, bringen bekannte Symptome nicht mit Stress in Verbindung oder wir nehmen sie nicht wahr. Da die eigene Körperwahrnehmung für mich der Schlüssel zur langfristigen und nachhaltigen Stressbewältigung ist, möchte ich dir die typischen Anzeichen hier aufzeigen und vorab nochmal n Einblick geben, warum das Ganze eigentlich so verdammt wichtig und individuell ist.


In Kürze: Was ist Stress denn?

Stress ist ne Reaktion deines wunderbar intelligenten Körpers und deiner Psyche auf eine Bedrohung. Unser Körper wird durch die Stressreaktion auf eine Bedrohung vorbereitet. Es ist ein (uralter) Mechanismus, der unser Überleben in gefährlichen Situationen sichern soll, in sämtliche Energiereserven unseres Körpers mobilisiert und zentriert werden.


Wozu??? Damit du auf Kampf, Flucht oder Starre vorbereitet bist.

In Zeiten von Säbelzahntigern eine überlebenswichtige automatisierte – und bei näherer Betrachtung beeindruckende - Reaktion.


Wenn wir heutzutage in dieser Art und Weise reagieren und uns gestresst fühlen, sprechen wir von vielen verschiedenen Auslösern, die oft nicht wirklich mit den lebensbedrohlichen Gefahren von damals zu vergleichen sind:  Probleme, Herausforderungen, Konflikte, Anstrengung, Angst, Überforderung oder Unterforderung.


Das Besondere ist, dass unser Körper (leider) nicht unterscheidet  zwischen Herausforderungen, Anstrengung, Über- oder Unterforderung und tatsächlichen  körperlichen Bedrohungen, Angriffen oder Gefahren. Er reagiert im selben uralten automatisierten Muster.


Wenn wir die Stressdefinition auf heute übertragen, können wir allgemein von nem Zustand sprechen, in dem Betroffene sich einer für sie unangenehmen Situation oder Umständen ausgesetzt fühlen, die aus ihrer Perspektive nicht vermieden oder im eigenen Sinne beeinflusst werden können. Wenn Stress und Stressempfinden von der Beurteilung abhängen, was ein Mensch als bedrohlich oder stressig empfindet und ob ein Mensch sich selbst in der Lage sieht dies zu vermeiden oder etwas daran zu (ver-) ändern, wissen wir  Stress ist Ergebnis von persönlichen Bewertungen. 


Spätestens da fällt auf, dass Stress und Stressempfinden subjektiv und individuell sein müssen. Demnach kann theoretisch jede Tätigkeit, Aufgabe, Situation oder Beziehung Stress hervorrufen, wenn wir sie als stressig, bedrohlich, nicht vermeidbar oder unveränderbar empfinden.


"Also bei mir ist das immer alles positiver Stress!", sagen meine Führungskräfte oft...

Okay, ja es gibt positiven Stress, aber leider ist bei 9/10 Führungskräften dies nur ne Schutzbehauptung. Und das ist so schade! Weil sie dann nicht rechtzeitig präventiv tätig werden können. Was ist der Unterschied zwischen positivem und negativem Stress? Ich hab dir die wichtigsten Punkte aufgeschrieben, sodass du auch direkt mal mit dir einchecken kannst:


Beim Eustress (positiver Stress)  handelt es sich um die Stressreaktion, bei der wir eine kurzfristige Anspannung erleben. Dies kann bei Herausforderungen, die Freude, Lebendigkeit und Aufregung bereiten, passieren und führt kurzfristig zu ner schönen hohen Motivation und Leistungsfähigkeit. Wir fühlen uns dann optimistisch und glücklich, gestärkt & stark. Das fühlt sich also gut und angenehm an ;-)


Beim Disstress (negativer Stress)  handelt es sich um die Herausforderungen, die wir eher als anstrengend, schwieirg, nicht vermeidbar oder unveränderbar empfinden. Und ja natürlich auch im WorstCase bedrohlich oder gefährlich. Bei dauerhaften, langfristigen oder wiederkehrenden Herausforderungen und Belastungen, sprechen wir vom Disstress, unabhängig davon, ob dieser einst als positiv oder negativ bewertet wurde.


So und an der Stelle kannste ja mal hingucken und dich ehrlich fragen,

wie oft du dieses gute angenheme Stressempfinden erlebst und dich optimistisch, glücklich, gestärkt & stark fühlst in deinem (Führungs-/ Job-) Alltag?


Für die Führung ist Stress oft Normalzustand - oder sogar Statussymbol!

JA, auch für dein Team und Mitarbeiter- denn du weißt ja: Kopf und Fisch und stinken und so :-D


Wir befinden uns heutzutage fast dauerhaft im Stressbewältigungskonflikt, da sich die Auslöser für die Stressreaktion ja seit der Urzeit dezeeeeent verändert haben :-D Früher gabs halt vorrangig physische Stressoren und heute sinds vorrangig psychische Stressoren, insbesondere für Unternehmerinnen, Führungskräfte oder Teamleads. Unser Organismus hat sich daran allerdings nich wirklich angepasst! Was für manche stressiger Wahnsinn ist, ist für den anderen ganz normal. Doch unser Körper bewertet diesen Stress meist anders als wir selbst.


Und da das alles so normal ist, sind wir oft stressblind:


  • Stress ist allgegenwärtig, normal und sowieso ja relativ
  • Stress wird als normaler Zustand wahrgenommen, an dem wir nichts ändern können, wir haben uns an den stressigen Alltag schon gewöhnt und er scheint nicht zu stören bzw. reden wir uns ein er gehört halt in diesem Ausmaß dazu
  • das Sprechen über Stress oder Überforderung wird immer noch als Schwäche angesehen
  • Stress & Burnout sind (leider!) Statussymbol, kannst dir nicht vorstellen was ich da schon alles gehört hab
    Es ist in, im Trend, und leider eng verknüpft mit dem Erleben von harter Arbeit, Anerkennung und Leistung.
  • Jeder der nicht über Stress klagt, wird komisch beäugt, sodass bei weniger gestressten Menschen sogar Leistung, Aufgabe, Engagement und Motivation kritisch hinterfragt werden!


Frühzeitige vor allem präventive Gegenmaßnahmen im Stress unterbleiben genau deswegen so oft. Aber diese Stressblindheit verstärkt unseren Stressbewältigungskonflikt und unser Stressempfinden, da wir uns selbst, den Stress und die Stressreaktionen nicht ernst nehmen.


Dein erster Schritt in der Stress Prävention als Führungskraft

Wenn du immer noch liest, bist du mittendrin- Gratuliere! Und wenn du weiterliest, gehst du schon mehr als nur den ersten:


Wissen ist Macht und für mich der erste Schritt, wenn es um die eigene Wahrnehmung von körperlichen, mentalen Reaktionen oder Verhaltensveränderungen geht. Wenn wir gar nicht
wissen, was als Stress-Symptom gilt, können wir uns in der Wahrnehmung  dieser Symptome nicht üben  und somit weder wahrnehmen noch reflektieren  oder gar verändern. Woher wissen wir, ob wir "zu viel " Stress haben und ob er schädlich oder chronisch ist? Ob wir etwas für eine bessere Stressbewältigung unternehmen sollen?


Anzeichen für negativen, schädlichen oder chronischen Stress

Hier kannst Du lesen, wie Stress auf unseren Körper, die Psyche und unser Verhalten wirkt. Ich habe dir Stresssymptome und verschiedene Anzeichen für zu viel, negativen oder chronischen Stress- kurz gesagt die Anzeichen von ungesundem Stress- übersichtlich zusammengefasst.

Körperliche Stresssymptome

  • Verspannungen
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Geschwächtes Immunsystem
  • Anfälligkeit für Infekte
  • Atembeschwerden: Asthma, Kurzatmigkeit
  • Zähne knirschen, Zittern
  • wenig Kraft oder Energie 
  • Unfähigkeit zu Entspannen
  • Bluthochdruck
  • kalte Hände und Füße
  • Verdauungsstörungen in Magen und Darm
  • erhöhte körperliche Anstrengung
  • massive körperliche Erschöpfung

Kognitiv-mentale Reaktionen auf Stress

  •     Kreisende Gedanken
  •     Nervosität und innere Unruhe
  •     innerer Druck
  •     Verzweiflung
  •     Unzufriedenheit und Unausgeglichenheit
  •     Gefühle von Frustration, Angst, Wut, Ärger
  •     Gleichgültigkeit
  •     Antriebslosigkeit
  •     Vergesslichkeit und Konzentrationsstörungen
  •     Leistungsverlust und häufige Fehler
  •     Infragestellen des Sinns
  •     negative Einstellung und negatives Denken

Verändertes Verhalten bei dauerhaftem Stress

  •     schnell gereizt und aggressiv statt freundlich
  •     ungeduldig, schnell genervt
  •     Appetitlosigkeit
  •     unregelmäßiges Trinken und Essen
  •     schlechter Schlaf oder Schlaflosigkeit
  •     chronische Müdigkeit
  •     Tagträume oder Albträume
  •     sexuelle Funktionsstörung oder Unlust
  •     Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse
  •     mehr Konsum von Kaffee, Alkohol, Zigaretten als gewünscht
  •     weniger Sport, Bewegung, Geselligkeit als gewünscht

Quick-Stress-Test: Erkennst du die Anzeichen von Stress?

Wenn Du bei mehr als 10 Punkten dachtest "Mhm, hab ich schon regelmäßig bis häufig", dann wird's höchste Eisenbahn.  Fang an zu googeln, bestelle dir Literatur, befrage deinen Arzt und lass ggf. schwerwiegende Symptome ärztlich abklären, teste kostenlose Angebote oder nutze Kennlerntermine mit Coaches, Heilpraktikern oder Therapeuten und komm in den Austausch mit Menschen und Gruppen, die bereits angefangen haben.


Natürlich können wir Stress nicht einfach auslöschen, aber sei Dir darüber im Klaren, dass wir selbst mehr Kraft und Möglichkeiten haben, als wir manchmal glauben oder sehen können. Sich Herausforderungen zu stellen erfordert eine große Mut und Vertrauen. Gehe in deinem Tempo;-) Schritt für Schritt. Und feiere jeden Schritt. Vernachlässige Deinen Körper und Deine Bedürfnisse nicht länger und mach mehr von dem, was Dir gut tut. Sei nicht stressblind.

Sei nicht stressblind - Buch dir JETZT deine präzise und individuelle Stressanalyse. Und finde deine Lösung im wirkungsvollen Umgang mit Stress- mit dem Stressnavigator DeepBalance.

ZUR STRESSANALYSE DEEP BALANCE

Diesen Artikel weiterempfehlen auf:

Anne Wolff

Leadership Mentorin & Coach für unkonventionelle Selbst- & Teamführung


Hi, ich bin Anne und ich begleite Unternehmerinnen und Führungsfrauen in eine neue Ära von Leadership - intuitiv, klar und ohne stressigen Dauerhustle. Statt verstaubter Führungsattitude ausm alten Preußen oder blindem New-Work-Schnickschnack setzen wir auf Selbstführung als Basis für deine Teamführung. Wenn du n leidenschaftliches & umsetzungstarkes Lieblingsteam führen willst, ohne im Overload zu versinken, sprechen wir dieselbe Sprache.


Lass uns Führung neu denken, dein Ding draus machen- UND umzusetzen! Das heißt: authentisch DU in deiner Führungsrolle für selbstsichere intuitiv-mutige Führung, die sich federleicht anfühlt, mit der vor allem Du dich wohl fühlst. Und mit der Du genau deshalb deine Ziele erreichst. Mit leidenschaftlichen, umsatzstarken und gesunden Teams.

Wenn du Gedanken zum Artikel hast,

die du mit mir teilen magst, immer her damit!

Schreib mir!

Wenn du mehr davon willst,

kannst du für 0€ meinen Newsletter abonnieren.

Zum Newsletter

Anne Wolff 

Leadership Mentorin & Coach für unkonventionelle Selbst- & Teamführung



Hi, ich bin Anne und ich begleite Unternehmerinnen und Führungsfrauen in eine neue Ära von Leadership - intuitiv, klar und ohne stressigen Dauerhustle. Statt verstaubter Führungsattitude ausm alten Preußen oder blindem New-Work-Schnickschnack setzen wir auf Selbstführung als Basis für deine Teamführung. Wenn du n leidenschaftliches & umsetzungstarkes Lieblingsteam führen willst, ohne im Overload zu versinken, sprechen wir dieselbe Sprache.


Lass uns Führung neu denken, dein Ding draus machen- UND umzusetzen! Das heißt: authentisch DU in deiner Führungsrolle für selbstsichere intuitiv-mutige Führung, die sich federleicht anfühlt, mit der vor allem Du dich wohl fühlst. Und mit der Du genau deshalb deine Ziele erreichst. Mit leidenschaftlichen, umsatzstarken und gesunden Teams.


Führung  und Flow,
weil es sich nicht ausschließt, sondern zusammengehört!


Wenn du Gedanken zum Artikel hast, hau raus- total gern her damit!

Schreib mir!

Wenn du mehr davon willst, abonniere für 0€ meinen Newsletter.

Zum Newsletter